Wie geht es weiter, wenn man selbst von Pflege betroffen ist? Die ersten HanseMerkur Pflegestudie zeigt: Jeder Zweite möchte nicht ins Pflegeheim und stattdessen zu Hause gepflegt werden.
Wie geht es weiter, wenn man selbst von Pflege betroffen ist? Die ersten HanseMerkur Pflegestudie zeigt: Jeder Zweite möchte nicht ins Pflegeheim und stattdessen zu Hause gepflegt werden.
Auch wenn sich die wenigsten mit dem Thema Pflege in gesunden Tagen auseinandersetzen, so wissen dennoch viele Menschen, wie sie sich die Ausgestaltung der eigenen Pflege wünschen würden. Die meisten Deutschen wünschen sich im Pflegefall zu Hause bleiben zu können, so das Ergebnis der HanseMerkur Pflegestudie. Für 45 Prozent der Befragten kommt die Pflege im Pflegeheim gar nicht infrage, sie wollen ausschließlich zu Hause versorgt werden – von einem Pflegedienst oder der Familie. 49 Prozent möchte zunächst zu Hause und erst später im Pflegeheim gepflegt werden. Zum Beispiel wenn der ambulante Pflegedienst die Pflege nicht mehr gewährleisten kann (59 Prozent) oder die Angehörigen die Pflege zeitlich und körperlich nicht mehr schaffen (44 Prozent).
Auch wenn der Verbleib zu Hause wichtig ist, die Pflegeaufgaben soll nicht zwingend die Familie übernehmen. So sagen 57 Prozent der Befragten, dass sie eher von einem professionellen Pflegedienst gepflegt werden möchten. 38 Prozent fänden es stattdessen gut, wenn die Pflege ein Familienmitglied leistet. Allerdings hat die Mehrheit noch nicht mit den gewünschten Personen über deren Pflegebereitschaft gesprochen.
Pflege kann zur finanziellen Belastung werden. Mehr als jeder Dritte (35 Prozent) glaubt, im Pflegefall den Eigenanteil nicht finanzieren zu können und auf Sozialhilfe angewiesen zu sein. Dabei schätzen viele die anfallenden Pflegekosten falsch ein, besonders den Eigenanteil fürs Pflegeheim. Dieser wird auf durchschnittlich 1.000 Euro geschätzt und liegt damit weit unter den tatsächlichen Kosten von derzeit bundesdurchschnittlich 2.248 Euro.
Wie die Pflege zu Hause oder im Pflegeheim finanziert werden soll, bewerten die meisten Menschen hingegen realistisch. Sie wissen, dass neben dem Einkommen wie die Rente auch Ersparnisse, der Verkauf des eigenen Hauses, des Autos oder anderer Besitztümer wahrscheinlich aufgebracht werden müssen. 20 Prozent der Befragten erwarten sich hierbei allerdings finanzielle Unterstützung von der Familie.
Fazit: Zu Hause pflegen, solange es geht – auch weil Wissen über Pflegeheimkosten fehlt
Die Deutschen möchten nicht ins Pflegeheim und lieber von einem Pflegedienst zu Hause gepflegt werden. Ein Großteil wäre aber bereit, in ein Pflegeheim zu gehen, wenn die Pflege zu Hause durch einen Pflegedienst oder Angehörige nicht mehr bewältigt werden kann. Allerdings ist die Pflege im Heim mit hohen Kosten verbunden, über deren Höhe große Unwissenheit besteht.
Diese und weitere spannende Ergebnisse finden sich in der ersten HanseMerkur Pflegestudie.