Mehr als 21 Millionen Rentner und Rentnerinnen beziehen in Deutschland aktuell Rente. Wie hoch deren Rente ausfällt und wo es starke Unterschiede gibt, zeigt jedes Jahr der Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung.
Mehr als 21 Millionen Rentner und Rentnerinnen beziehen in Deutschland aktuell Rente. Wie hoch deren Rente ausfällt und wo es starke Unterschiede gibt, zeigt jedes Jahr der Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung.
Laut dem Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung haben Rentner und Rentnerin im vergangenen Jahr nach mindestens 35 Versicherungsjahren eine Bruttorente von durchschnittlich 1.550 Euro erhalten. Dabei erhielten
Nach Abzug der Kranken- und Pflegeversicherung bleiben Rentner 1.543 und Rentnerinnen 1.173 Euro zum Leben. Diese Rentensummen wurden im vergangenen Jahr durchschnittlich im Monat ausgezahlt.
Bei der Rentenhöhe gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern und den Geschlechtern. Während in den westdeutschen Bundesländern durchschnittlich mehr Rente gezahlt wird, ist in den ostdeutschen Bundesländern der Unterschied zwischen Männern und Frauen bei der Rentenzahlung geringer. Die höchste Bruttorente erhalten Männer mit durchschnittlich 1.845 Euro in Nordrhein-Westfalen und 1.840 Euro im Saarland. Frauen erhalten dort allerdings mehr als 500 Euro Rente weniger als Männer. In Thüringen, wo Männer mit 1.551 Euro am wenigsten Rente bekommen, haben Frauen nur eine Differenz von 240 Euro. Grund für den geringen Einkommensunterschied ist, dass Frauen im Osten weniger in Teilzeit gearbeitet haben als Frauen im Westen. Niedersächsische Frauen spüren das am meisten, sie haben mit durchschnittlich 1.267 Euro die niedrigsten Renten im ganzen Bundesgebiet.
Laut einer Auswertung des Demografieportals der Bundesregierung erhalten in Deutschland gerade einmal rund drei Prozent der Frauen eine Rente von 1.800 Euro und mehr – im Gegensatz zu 22 Prozent der Männer. Die große Mehrheit der Frauen (77 Prozent) muss mit einer Rente von 1.200 Euro im Monat auskommen. Jede dritte Frau erhält monatlich sogar weniger als 600 Euro Rente, aber auch jeder fünfte Mann. Mögliche Gründe für so geringe Renten sind neben niedrigen Löhnen und längeren Erwerbsunterbrechungen auch kurze Beitragszeiten von Selbstständigen oder Beamten, die nur für wenige Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben.
Wie gut Rentner und Rentnerinnen finanziell aufgestellt sind, lässt sich aus den Statistiken nicht ablesen. Grundsätzlich ist für die meisten älteren Menschen in Deutschland die gesetzliche Rente aktuell die wichtigste Einkommensquelle – aber nicht die einzige. Betriebliche und private Altersvorsorge, Beamtenpensionen, Immobilien und Kapitalerträge sind weitere Möglichkeiten und können die finanzielle Situation im Ruhestand erheblich verbessern. So erhalten zum Beispiel aktuell etwa 34 Prozent der Männer und 26 Prozent der Frauen eine zusätzliche Rente aus einer betrieblichen Altersvorsorge mit durchschnittlich 660 beziehungsweise 330 Euro im Monat. Die Hälfte der Männer und 43 Prozent der Frauen verfügen zudem über zusätzliche Einnahmen – meist aus privater Vorsorge, aber auch aus Erwerbseinkommen oder privater Unterstützung.
Das Demografieportal schätzt, dass die heutige Rentnergeneration überwiegend gut versorgt ist. Vor allem verheiratete Menschen sind gut aufgestellt. Sie verfügen im Durchschnitt über ein Haushaltseinkommen von rund 2.900 Euro. Und auch das Wohneigentum entlastet: Sieben von zehn älteren Ehepaaren und die Hälfte der Alleinstehenden leben in den eigenen vier Wänden und haben dadurch geringere Lebenskosten.
Die Lebenserwartung ist in den letzten Jahrzehnten erheblich gestiegen, was bedeutet, dass Menschen in Deutschland heute länger Geld aus der gesetzlichen und privaten Rentenvorsorge beziehen als noch vor 50 Jahren. So lag laut Rentenatlas der durchschnittliche Rentenbezug bei Männern im Jahr 2022 bei 18,8 und bei Frauen bei 22,2 Jahren. Zehn Jahre zuvor haben Männer 16,7 und Frauen 21,3 Jahre Rente bezogen. Im Jahr 1972 haben Männer sogar nur 10,5 und Frauen 13,2 Jahre Rente erhalten.