Eine Frau und ein Mann beim Joggen.

Akteure und Bedeutung der Gesundheitswirtschaft

Die Gesundheitswirtschaft vereint viele Akteure unter ihrem Dach. Der erste Gesundheitsmarkt betrifft die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV) einschließlich der Pflegeversicherung. Der zweite Gesundheitsmarkt umfasst privat finanzierte Produkte und Dienstleistungen rund um die Gesundheit, u.a. frei verkäufliche Arzneimittel und individuelle Gesundheitsleistungen, die Bereiche Fitness und Wellness, Gesundheitstourismus, Sport und Freizeit, Ernährung und Wohnen. Das Wichtigste in Kürze.

Was zur Gesundheitswirtschaft zählt

Die Gesundheitswirtschaft wächst mit jährlich 3,8 Prozent in den vergangenen zehn Jahren deutlich stärker als das Bruttoinlandsprodukt. Fast 8,1 Millionen Menschen in Deutschland arbeiten in der Gesundheitswirtschaft – damit ist sie ein großer Beschäftigungsmotor für die gesamte Wirtschaft hierzulande. Im Kernbereich setzte sie 2021 in Deutschland knapp 391,8 Milliarden Euro um. Doch die Gesundheitswirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Sie muss steigende Gesundheitskosten und Fachkräftemangel gleichzeitig meistern sowie eine qualitativ hochwertige Versorgung sicherstellen. Diese Akteure spielen dabei wichtige Rollen: 

Industrieller Teilbereich der Gesundheitswirtschaft

Der Gesundheitsmarkt in Deutschland bietet eine vielseitige Gesundheitsversorgung und entwickelt immer wieder innovative Medizintechnik-Produkte. Auch bei Arzneimitteln, Behandlungs- und Untersuchungsmethoden gelingt es der deutschen Gesundheitswirtschaft, stets neue Innovationen auf den Markt zu bringen. Die Gesundheitsindustrie umfasst dabei Medizinprodukte, Arzneimittel, Groß- und Einzelhandelsleistungen sowie Waren zur Gesundheitsversorgung. Es zählen zudem erweiterte Handelsleistungen, Bauinvestitionen und E-Health-Geräte sowie und digitale Anwendungen zum industriellen Teilbereich der Gesundheitswirtschaft, der 21,7 Prozent der gesamten Wertschöpfung in der Gesundheitswirtschaft ausmacht.

Dienstleistungsorientierter Bereich der Gesundheitswirtschaft

Die stationäre und ambulante Gesundheitsversorgung zählen zur dienstleistungsorientierten Gesundheitswirtschaft. Die Beschäftigten in stationären und ambulanten Einrichtungen erbringen fast 52 Prozent der Bruttowertschöpfung und nehmen 63 Prozent der Arbeitsplätze innerhalb der Gesundheitswirtschaft ein. Zum dienstleistungsgeprägten Teilbereich zählen daneben u.a. Krankenversicherungen, Apotheken und der Gesundheitstourismus.

Gesundheitswirtschaft im globalen Markt

Die Exporte der deutschen Gesundheitswirtschaft erbrachten 2021 über 158,1 Milliarden Euro – 9,4 Prozent der Gesamtexporte. Davon entfielen 92 Prozent auf den industriellen Teilbereich, insbesondere Arzneimittel, Medizintechnik und -produkte. Während die großen Player vom Exportgeschäft profitieren und dafür gut aufgestellt sind, stellt die Globalisierung kleine und mittlere Unternehmen vor eine Herausforderung: Es ist nicht leicht, die Märkte mit großer Nachfrage zu erschließen.

Zukunft der Gesundheitswirtschaft

Der demografische Wandel sorgt dafür, dass immer mehr Menschen länger leben. Mit einer älter werdenden Bevölkerung steigt die Nachfrage nach Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen. Hinzu kommt der medizinisch-technische Fortschritt und ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein der Menschen, was den Markt zusätzlich ankurbelt. Für Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft bietet die Branche viele Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln. Und die Unternehmen haben große Chancen, am Wachstum des Sektors teilzuhaben und neue Innovationen zu vermarkten. Ein Problem für sie ist der Mangel an qualifizierten Fachkräften – eine Schattenseite des demografischen Wandels: Wie in allen Branchen sind auch in der Gesundheitswirtschaft motivierte Nachwuchskräfte eine rare Ressource.

Technischer Fortschritt sorgt für Wachstum

Hightech zählt zu den Treibern der Branche. Das Bundesgesundheitsministerium (BGM) zitiert Booz & Company 2008 und 2011, wonach kein anderer Wirtschaftszweig außer der Datenverarbeitungs- und Elektronikindustrie so viel in Forschung und Entwicklung investiert wie die Gesundheitsbranche. In der Corona-Pandemie hätten sich die Bereiche Biotechnologie, Medizintechnik und Arzneimittel positiv entwickelt. Deutschland belege mit 623 Patentanmeldungen für Arzneimittel Platz 3 der anmeldeaktivsten Länder in Europa. „Die industrielle Forschung und Entwicklung ist damit ein Wachstumstreiber in der Gesundheitswirtschaft am Innovationsstandort Deutschland, wobei auch das Wachstum der Forschung und Entwicklung im nicht-industriellen Teil der Gesundheitswirtschaft erheblich war (plus 0,3 Milliarden Euro; plus 1,2 Prozent pro Jahr)“, so das BMG.

Quellen: www.bundesgesundheitsministerium.de, www.bmwk.de

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