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Drei Säulen der Altersvorsorge

Auch im Alter keine Abstriche machen müssen – das wünscht sich jeder für den Ruhestand. Wer Altersvorsorge nach dem Prinzip des 3-Säulen-Modells betreibt, dem kann das gelingen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Gesetzliche Rente: Sie reicht bei den meisten Menschen nicht aus, um den Lebensabend unbeschwert zu genießen.
  • Drei Säulen der Altersvorsorge: Neben der gesetzlichen Rentenversicherung sorgen betriebliche und private Vorsorge für Zusatzrenten im Alter.
  • Staatliche Förderung: Zusätzliche Vorsorge lohnt sich schon vor der Rente, denn einige Produkte werden in der Ansparzeit staatlich gefördert.

Drei Säulen der Altersvorsorge: Was ist das?

Mit dem Drei-Säulen-Modell werden in Deutschland drei verschiedene Möglichkeiten zur finanziellen Absicherung im Alter unterschieden. Die gesetzliche Rentenversicherung ist der bedeutendste Teil und die Basisversorgung im Alter. Sie macht die erste Säule aus. Da die gesetzliche Rente allein zum Lebensunterhalt im Alter bei den meisten Menschen aber nicht ausreicht, wird eine zusätzliche Vorsorge empfohlen – die betriebliche Altersvorsorge (zweite Säule) und die private Altersvorsorge (dritte Säule).

Betriebliche Renten und private Vorsorgemöglichkeiten sind nicht neu, sie gibt es schon seit vielen Jahrzehnten. Seit Beginn der 2000er-Jahre stehen die drei Säulen jedoch noch stärker im Fokus der Altersvorsorge. Denn niedrige Geburtenraten und steigende Lebenserwartungen belasten die erste Säule der Rentenversorgung stark. Um dem entgegenzuwirken, fördert der Gesetzgeber seitdem mit Reformen und Gesetzesänderungen den Ausbau der betrieblichen und privaten Vorsorge.

1. Säule: Gesetzliche Rentenversicherung – Basisversorgung für alle

Die gesetzliche Rente ist für den Großteil der Bevölkerung die wichtigste Einnahmequelle im Alter. Als Pflichtversicherung für die meisten Erwerbstätigen bildet sie die Grundlage der Altersvorsorge. Während ihres Berufslebens zahlen die Versicherten regelmäßig Beiträge und erhalten dafür im Alter, bei Tod eines Angehörigen oder bei Erwerbsminderung eine gesetzliche Rente.

Zur ersten Säule gehören neben der gesetzlichen Rentenversicherung noch weitere Pflichtsystem:

  • Die Beamtenversorgung ist ein eigenständiges System, das die Alterssicherung für den öffentlichen Dienst gewährleistet und Beamte, Richter sowie Berufssoldaten absichert. Die Besonderheit ist, dass das System nicht nur die erste Säule, sondern auch die zweite Säule der Altersvorsorge abdeckt.
  • Die Alterssicherung der Landwirte ist eine Pflichtversicherung, die Landwirte, deren Partner und mitarbeitende Familienangehörige im Alter teilweise absichert.
  • Die Berufsständische Versorgung ist ein Pflichtsystem für Angehörige kammerfreier Berufe wie Ärzte, Apotheker, Notar, Rechtsanwälte, Steuerberater oder Architekten.

Mit aktuell rund 57,9 Millionen Menschen sind die meisten Berufstätigen in der Deutschen Rentenversicherung pflichtversichert und haben somit im Alter Anspruch auf eine Rente. Wie hoch diese ausfallen kann, erfahren die Versicherten regelmäßig in der Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung, die einmal jährlich per Post verschickt wird. Mit dieser Information können sie bereits während ihres Berufslebens prüfen, in welchem Maß eine ergänzende Altersvorsorge notwendig ist.

2. Säule: Betriebliche Altersversorgung – Sparen mit dem Arbeitgeber

Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist eine wichtige Ergänzung zur gesetzlichen Rente und stellt die zweite Säule der Altersvorsorge dar. Sie wird vom Arbeitgeber organisiert und bietet Arbeitnehmern eine zusätzliche finanzielle Absicherung im Alter. Es gibt verschiedene Formen der betrieblichen Altersvorsorge, dazu zählen:

  • Direktversicherungen
  • Pensionskassen
  • Pensionsfonds
  • Unterstützungskassen
  • Direktzusagen

Arbeitgeber können die Beiträge zur bAV komplett übernehmen. Aber in der Regel zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam in die betriebliche Altersvorsorge ein. Die Beiträge können steuer- und sozialabgabenfrei sein, was die bAV zu einer attraktiven Option macht. Im Rentenalter werden die Leistungen aus der betrieblichen Altersvorsorge ausgezahlt, entweder als monatliche Rente oder als Einmalzahlung. Allerdings können dann Steuern und Sozialabgaben fällig werden.

3. Säule: Private Vorsorge – individuell absichern

Die dritte Säule der Altersvorsorge bildet die private Vorsorge. Ob und wie diese Form der Altersvorsorge genutzt wird, kann jeder selbst entscheiden. Um die Rentenlücke im Alter zu schließen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Dazu zählen unter anderem:

  • Riester- und Rürup-Rente
    Man sieht ein Haus, das mit Außenbeleuchtung beleuchtet ist.
  • Immobilien zur Eigennutzung oder Vermietung
  • Bankprodukte wie Bausparverträge, Tagesgeld oder Sparkonten
  • Investmentprodukte wie Aktien, Fonds, Anleihen
  • Versicherungsprodukte wie private Rentenversicherung oder Risikolebensversicherung

Die Riester-Rente wird durch Zulagen und die Rürup-Rente durch steuerliche Vorteile staatlich gefördert. Diese Anreize sollen die Menschen dazu motivieren, zusätzlich zur gesetzlichen Altersvorsorge eigenständig vorzusorgen. Allerdings bieten sie für Sparer nur eine geringe Rendite. Kapitalanlageprodukte wie Fonds, Aktien oder Immobilien sind meist flexibler und haben unterschiedliche Renditemöglichkeiten, die auf die persönlichen Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten der Vorsorgenden zugeschnitten sind.

Dank der privaten Altersvorsorge kann jeder eigenverantwortlich handeln und sich eine Zusatzrente für das Alter aufbauen, die den Ruhestand finanziell absichert.

Ausgesorgt in Rente gehen – so kann es gehen

Die meisten Menschen in Deutschland zahlen für die Altersvorsorge jeden Monat in die gesetzliche Rente ein. Um den Ruhestand finanziell abgesichert zu genießen, braucht es aber noch weitere Vorsorgemaßnahmen. Das Drei-Säulen-System zeigt, wie das funktionieren kann. Ein ausgewogenes Zusammenspiel aus gesetzlicher Rentenversicherung, betrieblicher und privaten Altersvorsorge hilft, finanzielle Risiken im Alter zu minimieren und den Lebensstandard auch nach dem Berufsleben zu halten. Wichtig ist, sich frühzeitig mit den verschiedenen Optionen auseinanderzusetzen und gegebenenfalls professionell beraten zu lassen. So kann jeder Einzelne sicherstellen, dass er optimal auf den Ruhestand vorbereitet ist und die finanzielle Sicherheit genießen kann, die er sich wünscht.

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